Bioidentische Hormontherapie
Ob wir erschöpft oder aktiv sind, hungrig oder satt, positiv gestimmt oder gereizt, an all dem und vielem mehr sind Hormone beteiligt. Schon winzigste Hormonkonzentrationen im Blut reichen aus, um immense Wirkungen an den jeweiligen Zielorganen auszulösen. Dabei funktionieren die drei großen Hormonregelkreise in unserem Körper – Schilddrüse, Nebennieren und Eierstöcke bzw. Hoden – nicht unabhängig voneinander, sondern tauschen über das Gehirn ständig Rückmeldungen aus und interagieren miteinander.
Ein funktionierender Hormonhaushalt ist somit Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Naturheilkunde bietet mit ihrem Ernährungs- und Nährstoffwissen, pflanzlichen Arzneien (Phytotherapeutika) und feinstofflich bzw. homöopathisch dosierten bioidentischen Hormonen gute Behandlungsmöglichkeiten, um zum Beispiel die Geschlechts- und Stresshormone sanft und nachhaltig wieder in die Balance zu bringen.
Hormonstörungen können sich in verschiedensten Beschwerden von zum Beispiel Akne, Migräne, Gewichtszunahme und Verlust von Muskelmasse über Haarausfall und chronische Erschöpfung bis hin zu Hitzewallungen, Schlafstörungen und Osteoporose äußern, allein die Wechseljahresbeschwerden sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ausgeprägt. Mit zunehmendem Alter werden unter anderem weniger Sexualhormone gebildet werden, wobei zuerst die Produktion des Progesterons nachlässt, eines Ausbalancierers und Gegenspielers der Östrogene. Dadurch kann eine Östrogendominanz entstehen, die für viele der typischen Beschwerden im mittleren Lebensalter verantwortlich ist. Auch Antibabypille und Hormonspirale greifen massiv in das weibliche Hormongleichgewicht ein.
Bioidentische Hormone sind – im Gegensatz zu synthetischen Hormonen – exakt wie die körpereigenen Hormone aufgebaut. Sie sind dadurch bedeutend nebenwirkungsärmer und gehen in ihren (positiven) Effekten weit über die der synthetischen Hormone hinaus. Bioidentische Hormone werden perfekt über die Haut aufgenommen und wirken als Cremes bereits in niedrigster Dosierung. Bei oraler Einnahme können dagegen mehr als 70 Prozent eines Hormons verloren gehen, bevor es seinen Wirkort erreicht. Die feinstoffliche Substitution ist adäquat zu den im Körper natürlich vorkommenden winzigen Hormonmengen. Sie hat den immensen Vorteil, dass die körpereigene Hormonproduktion dadurch nicht zum Erliegen kommt.
Während die Schilddrüsenhormone im Blut gemessen werden müssen, können Östradiol, Progesteron, Testosteron und Östriol sowie Cortisol, DHEA und Melatonin sowohl im Blut als auch im Speichel getestet werden. Für die therapeutische Beeinflussung bietet sich die Speichelanalytik an, da dort die biologisch aktiven (freien) Steroidhormone gemessen werden können, also die Hormonmengen, die jeweils tatsächlich an den Zellen wirken.
Oft sind es nicht einmal so sehr die absoluten Hormonwerte, sondern Ungleichgewichte im Verhältnis der einzelnen Hormone zueinander, die Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigen. Die beste Hormontherapie ist natürlich die Therapie, die den Ursachen der Dysbalancen auf den Grund geht und diese mitbehandelt. Regelmäßige Laborkontrollen sind bedeutsam, aber erhalten ihre Aussagekraft nur in Verbindung mit Ihren individuellen Beschwerden, die Sie ausführlich mit mir besprechen können.